Kundenzufriedenheit in der PKV 2015 gestiegen
Die Kunden der privaten Krankenversicherungen sind zufriedener als noch vor einem Jahr. Das hat die Zeitschrift Cash in Zusammenarbeit gemeinsam mit den Analysten von MSR Insights herausgefunden. Beim „Kubus PKV 2015“ belegt die Huk-Coburg den ersten Platz. In dem PKV Test enttäuscht kein einziger Anbieter.
Im Vergleich der privaten Krankenversicherungen (PKV) nahmen die Experten 29 Unternehmen unter die Lupe. Zu diesem Zweck befragten sie 2.250 Kunden zu Kriterien wie dem Preis-Leistungs-Verhältnis und erfassten so nach Angaben von MSR Insights rund 80 Prozent des Markts. Die Tester ordneten die Ergebnisse anschließend in einer Skala zwischen 1 (vollkommen zufrieden) und 5 (unzufrieden) ein.
Private Krankenversicherer dicht beiander
Im Gesamtresultat hat sich die Kundenzufriedenheit der Vollversicherten von 2,14 auf 2,09 verbessert. Schon seit 2010 zeigt der Trend nach oben. Gleichzeitig hat sich der Abstand zwischen dem bestem und schlechtesten Unternehmen merklich verringert. Die Spanne ist zwischen 2,01 und 2,30 deutlich geringer als in den Vorjahren. Da eine 2 einer vollkommen Zufriedenheit entspricht, werden alle privaten Krankenversicherung von ihren Kunden überwiegend in einem positiven Licht gesehen.
An der Spitze belegt die Huk-Coburg den ersten Rang mit einer Kundenzufriedenheit von 2,01. Nur 1 Prozent der Kunden gaben an, dass sie „weniger zufrieden“ sind. Auch beim Preis-Leistungs-Verhältnis erreicht das Unternehmen den Bestwert.
Kunden schätzen zusätzlichen Service
Ein kleiner Wehrmutstropfen für die privaten Krankenversicherer ist, dass die Zusatzversicherten weniger zufrieden sind als die Vollversicherten. Dennoch sind auch die gesetzlich Versicherten, die ihre Gesundheitsversorgung in einzelnen Bereichen privat verbessern, insgesamt zufrieden mit ihren Anbietern.
Als Gründe für den Aufwärtstrend nennt Cash die vergleichsweise konstanten Beiträge in den letzten fünf Jahren. Auch Neuerungen wie Mobile Services und Apps sind nach Ansicht der Finanzexperten für die bessere Kundenzufriedenheit verantwortlich. Solche Apps, wie sie beispielsweise die Barmenia kürzlich eingeführt hat, ermöglichen eine einfachere Bearbeitung und Ordnung von Rezepten, Verordnungen oder Heil- und Kostenplänen.
Einkommensgrenze für PKV steigt 2016
Servicethemen gewinnen für die privaten Krankenversicherungen an Bedeutung, da die Unternehmen allein durch niedrige Beiträge oder ausführliche Leistungen nicht mehr punkten können. Die demografische Entwicklung und die Verteuerung des Gesundheitssystems zwingen die privaten Krankenversicherer gewissermaßen zu Innovationen. Der PKV-Verband führt außerdem geringe Wartezeiten, die laut OECD-Vergleich deutlich kürzer als in anderen Ländern sind, als Vorteile der privaten Krankenversicherungen an. Laut dem Institut für Demoskopie Allensbach ist die Kundenzufriedenheit in der PKV mit 96 Prozent außerdem deutlich höher als in der gesetzlichen Krankenversicherung. Einer von zehn gesetzlich Versicherten äußerte sich in der Umfrage aus dem Jahr 2015 nicht zufrieden über seine medizinische Versorgung.
Der Rückgang der Vollversicherten um zuletzt 55.000 Personen macht der Branche aber nichtsdestotroz zu schaffen. Im nächsten Jahr wird die Hürde zur privaten Krankenversicherung für neue Kunden außerdem ein Stück weit erhöht. Die Einkommensgrenze 2016 steigt wie angenommen um 1.350 Euro. Demnach dürfen sich nur Angestellte mit einem jährlichen Bruttoverdienst von 56.250 Euro (ohne Boni) privat krankenversichern. Monatlich muss das Einkommen 2016 mindestens 4687,50 Euro betragen. Für Selbstständige und Beamte ist diese Einkommensgrenze aber unerheblich, sie können sich unabhängig von ihrem Verdienst absichern.