Beitragserhöhungen 2015 in der privaten Krankenversicherung
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Das Jahr geht in wenigen Wochen zu Ende. Eines ist dabei schon gewiss: Wie in jedem Jahr bringt der bevorstehende Jahreswechsel Veränderungen mit sich. Dabei stehen insbesondere die Versicherungen im Mittelpunkt. Bereits von 12 Versicherern ist bekannt, dass sie zum 1. Januar 2015 die Preise erhöhen werden. Daher wird es Zeit, sich näher mit den kommenden Veränderungen zu befassen.
Bereits feststehende und geplante PKV Beitragsanpassungen für 2015
Zum jetzigen Zeitpunkt erfolgte die Ankündigung für Preiserhöhungen bereits von mindestens 12 Gesellschaften. Teilweise ist inzwischen die Mitteilung über die Preisanpassungen an Versicherungsnehmer erfolgt. In einigen Tarifen werden die Anpassungen in der Regel für Neukunden aufgenommen. Es handelt sich um
- Deutschen Ring
- ARAG
- uniVersa
- Signal
- Barmenia
- Axa
- Central
Geplante Beitragserhöhungen
- Gothaer
- Münchener Verein
- Nürnberger
- R+V
- Hallesche
- Allianz.
Jedoch liegt noch keine offizielle Genehmigung für eine Erhöhung vor. Die nächsten Wellen der Erhöhungen von Tarifen folgen in wenigen Tagen sowie im März 2015. Im Hinblick auf die einzelnen Versicherer kristallisiert sich inzwischen der Umfang der Erhöhungen heraus. So präsentiert sich beispielsweise die AXA im Jahr 2015 mit deutlichen Preisschwankungen. Während es eine Beitragserhöhung nur in einem Tarif für Neukunden geben wird, verteuert sich die Police ELB Bonus um maximal 16 Prozent. Im Tarif KGSU-U wird es dagegen für Neukunden um bis zu 39 Prozent preiswerter. Zwar ist die Preisanpassung noch nicht komplett genehmigt, doch wird sie auch Beitragsgarantien mit sich bringen. Größtenteils ist bei der AXA von einer Preisstabilität auszugehen. Des Weiteren wird es bei der Central zu moderaten Beitragserhöhungen kommen, die bis zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht die Bestandskunden betreffen. Auch bei der Allianz und dem Münchener Verein wird es zu Beitragsanpassungen für Neukunden kommen.
Weitere Details der Beitragserhöhung zum Jahreswechsel
Es gibt allerdings auch wieder gute Nachrichten, da sogar mit Beitragssenkungen und Beitragsgarantien zu rechnen ist. Festgesetzt sind diese Garantien bis zum Ende des Jahres 2015. Zu finden sind die Beitragsgarantien für einige Tarife unter anderem bei der Allianz. Trotzdem werden die Beitragsanpassungen einen Wert im einstelligen Bereich allerdings in niedrigeren Regionen erreichen. Für Versicherte heißt es jedoch auch wachsam sein, da es mit +/- 30 Prozent Gesellschaften mit „Ausreißerfunktion“ gibt. In der Vergangenheit konzentrierte sich ferner die Anpassung der Beiträge stets auf den 1. Januar. Dies hatte zur Folge, dass Menschen sich besonders im Oktober und im November zu einem Wechsel der Krankenkasse entschlossen haben. Mittlerweile haben die Versicherer ihr System verändert. Häufig werden Anpassungen über mehrere Monate verteilt. Genauer gesagt handelt es sich um die Monate Januar bis April/Mai. Dabei erhalten nicht alle Berufsgruppen oder Tarifklassen die Beitragsanpassungen zum gleichen Zeitpunkt. Dadurch wird die Wechselaktivität seitens der Kunden weniger gefördert als wenn zu einem Zeitpunkt alles erhöht wird.
Ein Extratipp und die Unisex-Tarife
Steht eine Beitragserhöhung an, so greift gleichzeitig ein Sonderkündigungsrecht. Nicht jeder Versicherte muss eine Preisanpassung in Kauf nehmen. Daher haben die Versicherten die Möglichkeit, von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen. Allerdings empfiehlt es sich, doch noch einen anderen Schritt zu erwägen. Dabei dreht es sich um den so genannten internen Tarifwechsel. Es erfolgt innerhalb der Versicherungsgesellschaft ein Wechsel in einen anderen Tarif. In diesem Moment können Beiträge gesenkt werden, ohne dass es zu Leistungseinbußen kommt. Bei dieser Option bleiben bereits vorhandene und erworbene Werte erhalten. Dazu gehören die Alterungsrückstellungen. Der komplette Wechsel einer Versicherungsgesellschaft empfiehlt sich nur, sofern ein vor dem Jahr 2009 abgeschlossener Versicherungsvertrag vorliegt. Die bereits erwähnten Alterungsrückstellungen könnten sonst verloren gehen.
Doch auch jüngere Versicherungsnehmer sollten mit Bedacht agieren. Ein Wechsel sollte nur erfolgen, sofern ein ausführlicher Vergleich der Anbieter durchgeführt wurde. Zudem sind die Unisex-Tarife Ende 2012 eingeführt worden. Sie brachten einen besonderen Vorteil mit sich. Die Preissteigerungen sind in den letzten zwei Jahren geringer ausgefallen sind. Das liegt daran, dass die Kalkulation für diese Tarife bereits von Anfang an hochpreisig ausfiel. Gleichzeitig bieten diese Tarife erhebliche Leistungsverbesserungen. Doch auch die Versicherer haben sich von Tarifen getrennt, die eine „Lockfunktion“ besaßen und später mit stärkeren Preiserhöhungen auftraten. So haben sich die Versicherungsgesellschaften eine etwas bessere Position erarbeitet.
Weitere Fakten zur PKV Beitragserhöhung 2015
Etwa neun Millionen Menschen führen zurzeit eine Mitgliedschaft bei einer privaten Krankenversicherung. In diesen Tagen erhalten die Versicherungsnehmer Post von den jeweiligen Gesellschaften. Es hat im Moment die Phase der Beitragsanpassungen begonnen. Betroffen sind davon in der Hauptsache Neukunden. Allerdings treffen einige Veränderungen auch die Bestandskunden, wobei zum jetzigen Zeitpunkt allerdings ein moderater Weg erkennbar ist. Von einer Preiserhöhung sind oft bestimmte Altersgruppen oder Tarife betroffen. Die Umsetzung dieser Anpassungen erfolgt im Zeitraum von Januar bis Mai 2015.